Sonntag, 6. Oktober 2013

Täglich


Täglich.

(Translated of A Day. Done for a grade and some practice. Far not as good as the english version, still might be worth the while.)

Eins.
Ein Raum, ohne feste Größe. Das Licht ist gedämpft, das oragene Flackern von Kerzen obwohl keine gesehen werden können. Einfache, unspektakuläre Einrichtung, ein Bett, ein Tisch, ein Regal, Massenproduktionen, Ikea, irgendetwas in der Art. Überall im Zimmer liegen Papierseiten, weiß bis auf Dreiecke, die in verschiedenen Größen darauf gedruckt sind. Aus einem Satellitentelefon ist sonst nichts zu sehen.
Radius, ohne bestimmtes Alter, außer, dass er jünger als 25 ist, in weiß gekleidet, nicht strahlend, straßenstaubig, sitzt inmitten der Blätter. Er malt rote Linien auf die Dreiecke, berechnet Dinge in schmalen, ordentlichen Tabellen. Seine Zunge hängt aus seinem Mundwinkel, er bemerkt es nicht.
Radius: ...vier eingegraben, gerade außerhalb fehlerhafter Wahrnehmung, das wird’s ihnen zeigen...
Kein König ohne ein Messer im Ohr
….
Scheiße, ich hab Hunger
Wann wurde etwas lebendes hier das letzte Mal gefüttert?
Er malt Kreise auf ein Dreieck, kichert.
Chocolate tritt von links ein, 27, wirkt aber jünger, beide Backen geschwollen und rot.
Chocolate: Immer noch hier?
Radius: Wie du siehst.
Chocolate: Du bist dir bewusst, was alles draußen passiert? Bälle, Sonne, sowas. Sie haben einen kleinen Bach gefunden, schicken den ganzen Tag schon geschminkte Kinder, sagen ihnen sie sind Indianer und setzen sie in Kanus, den Fluß hinab, bis sie den Wasserfall finden. Herzzereißend, aber war sowas nicht dein Ding?
Radius: Kann nicht, muss arbeiten
Chocolate: Wo wir dabei sind: Was genau machst du da eigentlich?
Radius: Plane. Schau wie es sich zusammenfügt.
Chocolate: Was?
Radius: Das Leben, Milch auf dem Herd kochen, du weißt schon. Das Geräusch, das seine Füße machen, wenn sie morgens Krumen neben dem Bett zertreten. Wie es auszusehen hat wenn sie ihm etwas trauriges erzählen. Die Bausteine.
Chocolate: Klingt ein wenig überflüssig.
Radius: Du solltest ihn ohne sehen. Unglaublich. Wie eine Ratte unter Schlafentzug oder ein betrunkener Affe. Wirf einen Würfel, wähl eine Reaktion, Erdrutsch aus dem Stehgreif. Man könnte einen Film draus machen, Garant für Limousinen, Schnee, der ganze legasthenische Journalismus.
Chocolate: Lass ihn, er wird schon durchkommen.
Radius: Wie der Rubikon.
Chocolate: Andere sind schlimmer dran.
Radius: Seh ich nicht, kümmert mich nicht. Als ob du eine andere Perspektive hättest, da unten von den Knien hoch. Jeder der dich geschlagen hat scheint ausgewachsen und das ist, Hand aufs Herz, eigentlich jeder.
Chocolate: Wen hab ich vergessen?
Radius: Ach, die üblichen Matschbirnen, die anderen Potheads, zu sehr damit beschäftigt Beine zu vögeln.
Chocolate: Die schlagen mich schon.
Radius: Die lieben dich nur, deshalb fühlst du dich auch eingeengt.
Chocolate: Tu ich nicht.
Radius: Wenns so wäre, müsste ich hier nicht sitzen.
Zwei Zeiger treten von links ein, menschliche Beine aber von der Hüfte an den Körper eines Hirschs, sechsgehörntes Geweih, sie tragen Krankenhaushosen. Ihr Gesichtsausdruck ist der eines zu lange überlieferten, traditionellen Festes, ein Glück ohne auslösende Emotion. Sie tragen Papiere, die sie in der Mitte des Raumes auf einen Stapel stellen. Sie beachten weder Radius noch Chocolate, die beim Auftritt erstarren. Sie verlassen die Bühne rechts.
Chocolate: Meinst du sie haben uns gesehen?
Radius: Glaube kaum. Haben sie zumindest noch nie, oder sie geben wirklich keinen Fick. So oder so, kannst du dich da kurz draufsetzen?
Er zeigt auf den neuen Stapel gerade als ein Windstoß aufkommt und diesen im ganzen Zimmer verteilt.
Radius: Scheiße.
Dunkel.

Zwei
Szenerie unverändert.
Chocolate liegt schlafend im Bett. Radius hat sich nicht bewegt, seine Zunge hängt wieder hervor.
Chocolate schüttelt sich, liegt ruhig für eine Weile, dann steht er auf.
Chocolate: Immer noch.
Radius: Sprichwörtlich nichts anderes zu tun.
Chocolate: Ich packs vor die Tür. Hunger?
Radius: Passt schon. Hab meine Füße in die Erde gesteckt, werd hier soviel Blut saugen wie ich
kann, die ganze unbezahlte Arbeit, irgendwo muss der Ausgleich sein.
Chocolate: Verrückter Idiot.
Radius: Der einzig Vernünftige hier.
Chocolate schüttelt den Kopf, läuft dann ein Stück nach links, hält jedoch um sich in einem imaginären Spiegel zu betrachten. Er fängt an zu lächeln und geht nach links ab.
Radius: Endlich wieder Ruhe. Dachte schon ich dreh durch wie die ganze Liebe die Luft
zerqualmt. Eigentlich ja hilfreich, aber diese ganze Ehrlichkeit, „aufrichtig“, yallayalla.
Wie soll man da frei atmen können? Uhuspinnennetze, seine stigmatisch weißen Zähne,
die heilige Fotze, ob ihm das gefallen würde?
(während der Arbeit zu sich selbst murmelnd, Blätter greifend und beiseite legend, malend)
...(kichert) Lieder wie griechisches Feuer, das werden sie lieben...
Dafür könnte man Eintritt verlangen! Und dann auch noch im Supermarkt...
Man kann doch nicht...
Obwohl...
Hinfort mit ihnen, ihre Majestät...
wie Schnürsenkel, genau...
Die Zeiger treten von links auf, Prozedere wie beim letzten Mal. Als sie die Papiere hingelegt haben betritt Fridge das Zimmer, schaut ihnen interessiert nach, wie sie das Zimmer verlassen. Er ist in seinen Vierzigern, in einen dezenten, edlen Nadelstreifenanzug gekleidet. Nichts an ihm ist hervorstechend. Er läuft zu einem der neuen Stapel und setzt sich gerade als der Wind beginnt, der dieses Mal nur die Seiten die bereits herumliegen herumweht.
Radius: (hochschauend) Dem Himmel sei Dank, obwohl du vermutlich eh nicht weißt warum.
Fridge: Schön behiflich sein zu können.
Radius: Und das von dir. Sekunde (er lehnt sich über eine Seite) eine minimale Drehung hier,
einmal schnell gestoßen und... (er schaut hoch, lächelt) fertig. In meinen Träumen.
Nicht draußen, irgendjemand auf den Kuchen atmen?
Fridge: Mir ist langweilig, spiel mit mir.
Radius: Das wird nichts, bin am arbeiten. (Greift nach einer neuen Seite) Na dann mal sehen.
Oh, Geld. Das ist immer unterhaltsam.
Fridge: Mir ist langweilig, spiel mit mir.
Radius: Komm, zieh ab. Weißt du überhaupt was ich hier mache?
Fridge: Mir ist langweilig, spiel mit mir.
Radius: Einsilbiger Geselle. Ich kann nicht, okay? Was spielt man überhaupt mit dir?
Todesanzeigenwettlesen?
Fridge: Wir könnten uns ein paar Moleküle merken.
Radius: Jetzt schon genug rumgelegen. Der Geisternarr sagt es ist sonnig, deshalb hier drinnen?
Fridge: Mir ist langweilig, spi/
Radius: /Halt die Fresse. Solltest du hier nicht der langweilige Erwachsene sein?
Fridge: Dreiundvierzig
Radius: Und Luft nach oben. Wobei, hat sich lang nichts mehr getan, oder?
Fridge: Immer vergessen sie meinen Geburtstag.
Radius: Fürs Allgemeinwohl, bist schnell genug so groß geworden. Wie irgendein karzinogener
Auswurf. Nicht des Pudels Kern, zum Glück, stell dir vor, alles hier voll mit deinen
Monologen.
Fridge: Jemand zum Spielen.
Radius: Würde die Dinge tatsächlich einfacher machen. Der ganze Papierkram, weg, nur ihr
Zombies, am rumsitzen. Aber dem ist nicht so, ganz egal ob es besser oder schlechter
wäre, also kannst du mich in Ruhe den Kram hier machen lassen? (Zeigt auf den Stapel
auf dem Fridge sitzt) Magst du mir die oberen geben?
Fridge: Mir ist langweilig, spiel mit mir (er bewegt sich nicht)
Radius: Wirklich? So also...? Wofür mach ich den Scheiß überhaupt? Der einzige Versuch zur
Dialektik im Faschistenirrenhaus. Geb euch nur Luft um mich so richtig anzuschneiden,
alle schmollend mit den Fingern auf den eigenen Magen zeigend. Ich weiß, ihr habt
Hunger, jeder hier hat das.
Fridge: Mir ist la/
Radius: /VERPISS DICH, WICHSER (er springt auf Fridge zu)
Fridge bewegt sich nicht. Radius hält nah vor ihm an, ein Schritt, zwei vielleicht, die Hände wie zum Schlag erhoben. Der Ärger verlässt sein Gesicht.
Fridge: Mir ist langweilig, spiel mit mir.
Radius: Kann nicht, werde nicht. Geh nach draußen, raub eine Oma aus, nimm einem Baby die
Süßigkeiten ab oder merk dir von mir aus deine verfickten Moleküle aber bitte, BITTE,
lass mich in Frieden. Magst du mir die oberen geben?
Fridge steht auf, er steht gegenüber von Radius, nah. Sie sehen sich an, Fridge mit einem Ausdruck von Ekel auf dem Gesicht. Nach einigen Sekunden geht er nach links ab. Radius seufzt, schaut ihm beim Gehen hinterher, dreht sich dann zu dem Stapel. Gerade als er danach greifen will kommt der Wind wieder auf, alle Seiten im Zimmer werden durcheinander gewirbelt.
Radius: Scheiße, Scheiße, Scheiße (während er den Seiten hinterherrennt, was er bald aufgibt, sich
irgendwo hinsetzt) Geld oder Energie für einen Aktenschrank, NEIN, warum auch, nicht
am Hof des Königs und seines achso einspeicherndem Kohlenstoff (er greift nach einer
Seite, schaut auf das Dreieck) „Graue Wolken, ein milder Wind, von Süden, geschätzt.
Kissen im Nacken“. Das ist ja wunderbar (er beginnt darauf zu malen) könnte es mit ein
paar Cheeseburgern betäuben, herrlich wie einfach es damals war...
Bis das Fett die Wand runterläuft, die Blumen vergiften, sahen eh scheiße aus...
mutierte Fliegenfallen...
einfach mitmachen...
sicher die Treppe runterkommen...
Dunkel.

Drei.
Szenerie unverändert.
Radius kaut auf seiner hervorstehenden Zunge, sanft, wie ein Hund auf einem elastischen Knochen. Er sitzt im Schneidersitz, sein Kopf nah an der Seite an der er gerade arbeitet. Er summt einen Walzer vor sich hin. Jemand hat eine Decke um seine Schulter gelegt, vielleicht er, gerade bemerkt er es nicht.
Er arbeitet eine Weile, leise summend.
Radius: (im Takt, die Wörter dehnend um sie dem Rhythmus anzupassen) Ich bringe Schnee und du
verbrennst ihn...
fuck, das ist doch Vorschulniveau
Hisst die Segel und die gelbe Flagge...
irgendjemand hat eine gute Nacht, aber sicher nicht du
Die Zeiger treten auf, machen das übliche. Radius erstarrt dieses Mal nicht, er scheint sie nicht zu bemerken. Als der Wind die Seiten verweht, hört er auf zu Summen, beginnt dann allerdings erneut, dieses Mal die Melodie von 'Hänschen Klein'.
Von draußen dringen Geräusche herein, Dinge die zerbrechen, lautes Gelächter, Dinge die in andere Dinge fallen, alles etwa mittellaut (weder ein Glas das auf den Boden fällt noch eine Kirchenglocke).
Dezibel und Cumface, beide weiblich, 16-20 treten von links auf. Dezibel trägt einzelne Streifen aus goldenem Stoff die scheinbar zufällig um ihren Körper gewickelt sind. Dort wo man ihre Haut sieht sind schwarze, gemalte Narben sichtbar, wie Piraten beim Kinderfasching. Cumface trägt Baumwollbandangen um Brust und Schritt, der Rest ihrer Haut sieht aus als sei sie eingeölt. Sie trägt einen Seifenspender mit sich herum und schmiert sich immer wieder Seife auf ihre Haut, sie hat Angst in der Bewegung zu erstarren. Sie schauen sich um mit einem Ausdruck aufrichtiger Freude und unbewusster Grausamkeit. Sie bewegen sich anmutig, beinahe zu sehr, es wirkt künstlich.
Cumface: Dunkel hier.
Dezibel: Wie ein Friedhof.
Cumface: Ein leerer Puff.
Dezibel: Alles dasselbe
Sie hebt eine Seite vom Boden auf, beide schauen sie an. Radius summt inzwischen lauter, er redet nicht, versucht die Beiden zu ignorieren. Die beiden kichern, während sie die Seite betrachten, lassen sie achtlos auf den Boden zurückfallen und laufen umher, Seiten tretend. Sie beachten Radius nicht, dessen Stift in der Luft gefroren ist, mehr und mehr Ärger staut sich in ihm an.
Radius: (nach einer Weile): Leute, könnt ihr das lassen?
Dezibel: AHA
Cumface: Jetzt haben wir dich!
Was machst du überhaupt?
Dezibel: Das hier ist was für altes Fleisch, überlass es dem
Radius: Weils letztes Mal so gut geklappt hat?
Dezibel: Mir doch egal
Cumface Denk ich nicht dran
Dezibel: Haben wichtigeres zu tun.
Radius: Das ist mir klar. Na los, auf, zu euren wichtigen Geschäften.
Dezibel: Still war es in der letzten Zeit
Cumface: Einsam.
Dezibel: Warst du mal draußen? Das Wetter ist ein Traum.
Radius: Kann nicht, die Arbeit.
Cumface: All die schwere Arbeit
Die beiden kichern
Dezibel: Kommst du heute runter? Es heißt es soll ein Feuer geben.
Cumface: Wir könnten uns abschießen, ein paar Lieder grölen.
Dezibel: Alle sind eingeladen!
Radius: Ist das nicht immer so?
Cumface: Ist dadurch nicht weniger wahr, Schmollmund. (sie springt über seinen Rücken und setzt setzt sich gegenüber von ihm) Du fehlst uns.
Radius: Als ob.
Dezibel: Sag sowas nicht.
Cumface: Wie unhöflih,
Radius: Dadurch nicht weniger wahr.
Cumface legt sich hin, den Kopf in seinem Schoß. Er sieht irritiert aus, dann ärgerlich. Dezibel ist hinter ihn getreten, massiert grinsend seine Schultern.
Dezibel: So verknotet.
Cumface:Keine Muskeln, nirgends, es wird so aussehen als holst du dir den ganzen Tag einen
runter.
Dezibel: Schau dir das Witwenkind doch an, das denken die Leute so oder so.
Radius: Ich hoffe es macht Spaß.
Cumface: (schmollend) Überhaupt nicht. Komm raus mit uns heut abend.
Dezibel: Oder schwing den Zauberstab und bring hier ein bisschen Leben rein.
Cumface steht wieder auf, setzt sich gegenüber von ihm, Gesichter nah beieinander
Cumface: Los geht’s, wir sagen dir sogar wo wir geschaufelt haben.
Dezibel: Das ganze Papier ist eh nutzlos.
Radius: Nützt mehr als ihr alle zusammen.
Dezibel: Tun sie? Wo ist dann mein beschissenes Pony?
Cumface: Die Spüle tropft immer noch.
Dezibel: Kein Getreide, die Irren hungern weiter.
Cumface: All die gebrochen Herzen.
Wo wir dabei sind? Ist dein Herz ganz? Fühlst du dich gut? Aufrecht?
Radius: Was ich genau mache? Ich verhindere den Sumpf, den so ein Kurs wie eurer hier
etablieren würde. Ich balanciere. Ich plane. Richte, manchmal.
Dezibel: Richten, was für ein großes Wort (sie schnurrt) fühlt sich gut an.
Cumface: Hey, nicht außenrum reden! Die Frage beantworten!
Radius: Fick dich.
Cumface: War Ehrlichkeit nicht immer so ein Tick von dir?
Radius: Mein Herz steht zu meinem König und ihm allein. Deshalb tue ich all das hier.
Dezibel: Ugh, sterbenslangweilig.
Cumface: Hat er dich jemals gefickt? Hast du dich jemals gefickt?
Dezibel: Vielleicht ist alles nur der Druck?
Die beiden laufen wieder durchs Zimmer.
Radius: Es ist was getan werden muß. Es kann nicht alles Fleisch und Spiele sein.
Cumface: Weißt du überhaupt noch wie das aussieht?
Dezibel: Komm raus, Freizeit, liebe alte Freunde treffen.
Cumface: Ein bisschen Zeit in der Sonne.
Dezibel: Sich richtig abschießen.
Cumface: Titten in der Hand.
Dezibel: Ein Schwanz im Mund, ganz wie du willst.
Beide: Lass dich flachlegen.
Dezibel: Ein paar Gehirnzellen verpassen den Sprung, na und?
Cumface: Das ist mehr als Spaß, rein, gut.
Jede von ihnen beugt sich zu einem seiner Ohren hinab
Dezibel: Lass
Cumface: Dich
Beide: Flachlegen
Radius: Lehne dankend ab
Sie setzen sich neben ihn.
Dezibel: Wir könnten helfen.
Cumface beginnt seinen Schritt zu massieren.
Radius: Wenn ihr wirklich helfen wollt: Da ist die Tür.
Cumface: Scheiße, ich glaub es ihm wirklich ernst.
Dezibel: So eine Verschwendung.
Sie stehen auf.
Radius: Ihr kennt mich und meine Treueeide.
Dezibel: Jaja, der Stolz der Keuschheit, wo hast du das her, LangzeitSat?
Cumface: Dann gib wenigstens uns was zu ficken, ein wenig Gesellschaft.
Radius: Ich schau was ich machen kann. Könnt ihr euch endlich dünn machen?
Die beiden gehen nach links ab. Sobald sie draußen sind beginnt der Lärm wieder und verschwindet in der Ferne. Radius sitzt eine Weile, dann legt er sich auf den Rücken und starrt an die Decke
Radius: Der Stolz....
Die Zeiger betreten das Zimmer, Radius sieht ihnen interessiert zu, was allerdings ohne Reaktion bleibt, sie tun dasselbe wie die letzten Male. Als sie gegangen sind schaut Radius eine Zeitlang vor sich hin, ein leerer Gesichtsausdruck. Er bemerkt nicht wie die Seiten um ihn herum wehen. Er schüttelt seinen Kopf wie eine Kuh, die eine Fliege von ihren Augen verscheucht und greift nach einer Seite.
Radius: Die Stufen, wundervoll...
Aufpassen, jetzt nichts einfangen...
Am Wochenende die Abende einfach freihalten...
All das Gift, all der Spaß...
„In Letzter Zeit hat sie sich nicht wohlgefühlt.“ Fühlst DU überhaupt?
Dunkel.



Vier
Szenerie unverändert.
Radius sitzt auf dem Bett, sein Schoß mit Seiten bedeckt. Fridge kommt von links herein, setzt sich an den Tisch und dreht sich ein, zwei Mal auf dem Stuhl. Dann sieht er ihn an.
Radius: (ohne aufzuschauen) Wieder da.
Fridge: Immer noch gelangweilt.
Radius: Immer noch nicht in der Lage zu helfen.
Fridge: Lass mich dir helfen.
Radius: Bitte nicht.
Fridge: Komm, das wird lustig.
Radius: Du und deine kaleidoskopische Wahrnehmung von lustig. Weißt du überhaupt wie das
funktioniert?
Fridge: Ich kann lernen.
Radius: Natürlich kannst du (lacht mechanisch) Nach vierzig Jahren, oder weiß der Himmel wie lange. Mit den Voraussetzungen. Natürlich kannst du. (lacht erneut, dieses Mal echt)
Fridge: Ist das ein Ja?
Radius: Nichtmal im Ansatz.
Fridge: Langweiler. Wer gibt dir überhaupt das Recht alles hier zu beanspruchen?
Radius: Du, die anderen, als ihr euch alle entschieden habt euch einen Dreck darum zu kümmern was hier drinnen ist.
Fridge: Und, ist es seitdem besser geworden?
Stille
Fridge: Dacht ichs mir doch. Also, bin ich dabei?
Radius: Immer noch nicht.
Fridge: Das hast du gar nicht zu entscheiden.
Radius: Das hier ist schwer genug an sich, ich brauche kaum noch zusätzliche Ablenkung, erst
recht keinen Golem.
Fridge: Ich fang einfach an zu arbeiten.
Radius: Viel Spaß beim Stift suchen.
Fridge: Dann sitze ich einfach hier rum.
Radius: Gut, ich mach dann weiter. (nimmt sich eine neue Seite)
Fridge: Du bist ein ganz schöner Autokrat, weißt du das?
Radius: „Genau wie Hitler“, jaja, ich weiß. Ist dir klar, dass wir schon einem dienen? Einem
Autokraten, nicht Hitler. Herr „Forme-Mein-Herz“, der König, Papa post ports, der große Käse. Alle sagen sie lieben ihn, wenn auch auf ganz schön seltsame Arten. Aber gut, ich soll arbeiten, nicht urteilen. Dich zumindest nicht.
Chocolate betritt das Zimmer, ein Heiligenschein um seinen Kopf.
Fridge: Oh Christ, wo hast du das Teil den her?
Chocolate: Draußen gefunden. Toll, oder?
Radius: Nimm das ab, siehst wie ein Trottel aus.
Fridge: Glaubst du es ist ansteckend?
Chocolate schaut ihn böse an
Radius: Weißt du, „It sits, it fits“ gilt einfach nicht für jedermann.
Chocolate: Teuflische Affen. Kein Geschmack, keine Freude. (er nimmt den Heiligenschein ab
und steckt ihn in die Tasche) Hin oder her, ich bin hier um zu helfen.
Radius: Wem?
Chocolate: Na, dir.
Radius: Schnapp dir ihn (zeigt auf Fridge) und macht die Tür von außen zu.
Chocolate: Mit deiner Arbeit.
Radius: Du auch? Was ist heute los mit euch? Tut mir leid, brauche noch immer keine
Hilfe
Chocolate: Ich könnte ein bisschen Stimmung hier reinbringen.
Radius: Genau was ich befürchte.
Chocolate: Komm, das wird lustig.
Fridge hustet laut.
Radius: Leute, könnt ihr nicht machen was ihr sonst immer macht? Riecht an Blumen, sitzt den
ganzen Nachmittag Enten hassend auf einer Parkbank, was auch immer ihr in eurer
Freizeit so treibt.
Fridge: Die meiste Zeit machen wir gar nichts.
Radius: Treibt eine ganze Menge um immer noch nichts zu machen. Redet doch mal
miteinander, fangt an euch über irgendwas Nebensächliches zu streiten, ein Bild, das
Shampoo des letzten Geliebten, Innergöttlichkeit, wir kennen soviele Ablenkungen.
Chocolate: Und wenn wir trotzdem helfen wollen?
Radius: Dann bitte ich euch freundlich euch zu verpissen. Ich hab genug zu tun, ich brauche
kein Bett aus Rosen und keine sabbernde Mumie die nebenbei noch Laufen lernen. Plus,
ich hatte es glaube ich schon erwähnt: Es gibt nur einen Stift.
Fridge: Wie wärs mit Abwechseln?
Radius: NEIN! (springt auf) NEIN, KÖNNEN WIR VERFICKT NOCHMAL NICHT. (er läuft
währenddessen zur Mitte des Raumes, beruhig sich dann, schaut unsicher) Hört mal,
Leute...Ich...Glaubt ihr ich fühle mich wirklich vollkommen qualifiziert hierfür? Es ist so
komisch, rückkoppelnd, es isst Teile von mir oder meines Hirns, wie auch immer, auf
jeden Fall habe ich keinen blassen Schimmer, kenne die Basisarbeitsschritte, das wars.
Ich probier hier genauso rum wie ihr, nur dass ich schon ein wenig länger Trial'n'Error
spiele, aber es ist noch soviel von dem ich keine Ahnung habe.
Zwei Zeiger treten von links auf, laufen ein Stück und legen die Papiere ab. Radius läuft zu ihnen.
Radius: Zum Beispiel wer die hier sind. Oder was. Wer seid ihr? Was macht ihr hier? WER seid
ihr?
Sie zeigen keine Reaktion, gehen rechts ab.
Radius: (ihnen hinterherschreiend) WER SEID IHR? WER VERDAMMT NOCHMAL SEID
IHR? WAGT ES NICHT WEGZULAUFEN, ICH BIN DER GRÖßTE WICHSER DES
GANZEN BAUERNHOFS! DER LEIDENSCHAFSTLICHSTE LUSTKNABE! ICH
BIN LONGINUS' VERFICKTE LANZE UND MEINE FLAMMEN ERSCHLAGEN
DEN HIMMEL, ALSO ANTWORTET!
Er bricht zusammen, sitzt klein auf dem Boden schaut nach rechts.
Radius: Wer seid ihr?...
Mein König...
Wer sind sie?...
Geliebter...
Fackel...
Wer...
Wer sind sie?...
Oh, mein König...
Währenddessen stehen Fridge und Chocolate leise auf, schleichen zur Tür, Chocolate schaut mitleidig, Fridge angeekelt.
Ohne sie zu beachten setzt sich Radius wieder auf und murmelt, hauptsächlich zu sich selbst. Er ist sich nicht bewusst, dass er dabei unnatürlich laut spricht. Nach einiger Zeit greift er nach einer Seite.
Radius: Achja? Fick du dich doch...
Ein Anorak aus Ebola...
Die Stufen, immer diese Scheißstufen...
ob der Klerus...
erniedrigen und eine Packung Stifte kaufen...
da passen Kippen zu...
mein König...
Long Island, aber wo ist das Ice?
Seine Zunge hängt heraus.
Dunkel.


Fünf.
Szenerie unverändert.
Radius läuft nervös auf und ab, er ist von der Hüfte aufwärts nackt, hat den Stift auf den Tisch gelegt, liest einfach nur laut von Blättern ab, während er in Kreisen läuft, dann und wann eine neue Seite aufhebend.
Radius: Sich verstandslos selbst schlagen, die wahre Kavalierstugend...
lethargisch wie ein Wurm...
kein Schlaf, schon genug...
leg deine Hände, ja, ja, ja!...
(lacht)...
ein Huhn, kriechend, in Schande gewickelt...
(lacht)
ja!...
(lacht)
Stufen, immer noch die Stufen...
(lacht)
Seph, ein Pointer, betritt die Bühne wie die vorherigen Male auch. Radius sieht in der Sekunde in der eintritt auf.
Radius: Du! Dieses Mal gibt’s keine Chance zur Flucht.
Er stellt sich Seph in den Weg. Seph läuft um ihn herum und legt die Papiere ab. Radius greift nach seiner Schulter.
Radius: Anhalten. Nur eine Minute.
Seph versucht sich freizuwinden, sein Gesichtsausdruck bleibt gleich.
Radius: Pass auf, auf mich hören ganz andere Ketten und Büros.
Die beiden ringen weiter miteinander, bis Radius Seph ins Gesicht schlägt. Ohne Radius warzunehmen sieht Seph erstaunt in die Luft. Radius schlägt erneut zu, mit einem leichten Seufzer geht Seph zu Boden.
Radius: Schau was du angerichtet hast. Aber naja, die Herrn Geschworenen, die Herrn Ich, nein,
nicht schuldig, so wütend wie sie mich machen.
Er tritt Seph in die Rippengegend, vier oder fünf Mal, ohne Eleganz oder Gedanken, wie ein Hooligan.
Radius: So verfickt wütend.
Er setzt sich neben Seph, schaut ihn an.
Radius: Wütend? Der arme Kerl, nichtmal ein Wort hat er rausgebracht. Ein echtes
Schwergewicht, der süße, kleine, hohle Radius (kichert). Hätte Mama besser richten
sollen. So wütend wie sie mich macht. Wirklich? Hör mal auf mit dem Mist, außerdem,
wer tritt gern Geisterköpfe? Also, weder sie noch er, alle anderen Karten abgeworfen,
zwei einfache Soldaten die noch einsam Wache stehen, Asbest, was für ein Name, man
hätte einen Tempel bauen sollen, einen eigenen Platz im Pantheon. Naja, Pantheons, eher,
wie überflüßig.
Er schaut auf Seph, freundlich, interessiert.
Radius: Und du, mein Freund?
Er ohrfeigt ihn sanft, ein, zwei Mal. Seph bewegt sich wieder, langsam und schwach.
Radius: (sanft) Wach auf, mein Kleiner, es gibt Frauen und Kuchen, die Augen auf, heute ist
nichtmal ein grüner Streifen am Himmel.
Seph setzt sich auf, blinzelt mehrmals.
Radius: Wie heißt du?
Seph: Seph
Radius: Seth?
Seph: Seph.
Radius: Puh, eine Sekunde hab ich mir schon Sorgen gemacht. Sojemand in diesen hellen Hallen.
So wie der Witz mit dem Clown auf dem Kindergeburtstag.
Seph: Den kenn ich nicht.
Radius: Naja, es stellt sich raus, dass er in Wirklichkeit ein Selbstmordattentäter ist und die
Kinder sind … naja, Kinder.
Seph: Gar nicht so witzig.
Radius: Das wurde nie behauptet.
Seph: Was mach ich auf dem Boden?
Radius: Ich hab dich geschlagen. Nicht zu hart, hoffentlich.
Seph: Warum das denn?
Radius: Du hast den Mund nicht aufgekriegt.
Seph zieht eine Augenbraue nach oben.
Radius: Viel Scheiße, alles am selben Tag.
Seph: Also schlägst du mich.
Radius: Im Moment selbst hats Sinn gemacht.
Seph: Danke dafür. (er steht auf) Ich glaub ich packs dann.
Radius: Nein! Bleib! Darf ich dich was fragen?
Seph: Nenn mir einen Grund warum.
Radius: Du wolltest nichtmal wissen wer ich bin.
Seph: Was da wäre?
Radius: Ist das so wichtig? Was wirklich wichtig ist, ist wer du bist!
Seph: Seph.
Radius: Soweit bin ich auch. Was treibst du hier?
Seoh: Lass mich verprügeln, so wie es aussieht.
Radius: Im Allgemeinen, mein ich. Die Seiten. Immer mal wieder reinschneien. Mich vor Schreck
umbringen. Der gottverdammte Hirschkopf. Das große Ganze.
Sephs Gesichtszüge werden hart ohne das er es bemerkt.
Seph: Ach. Das. Mach nur was man mir sagt.
Radius: Wer?
Seph: Meine Beine.
Radius: Und denen gibt wer die Befehle?
Seph: Meine Beine. Mein Geweih.
Radius: Es redet mit dir?
Seph: In etwa.
Radius: Und mit wem sonst?
Seph: Das darf ich nicht sagen.
Radius: Ich bin ein Freund.
Seph zieht eine Augenbraue nach oben.
Radius: Fuck, ich brauche ein paar Antworten. All das Füttern, all die weißen Linienviecher,
all, all, all, all, all, all, all, all, all, all (wie ein kaputtes Kassetendeck)
Seph: Ich glaub ich gehe.
Radius: all, all, all, all, all, all, all, all, all, all, all, all, all, all
Seph geht ab, rechts.
Radius: all, all, all, all, all, all, all, all, all, all, all, all all, all
Der Wind weht die Seiten umher.
Dunkel.




Sechs.
Szenerie unverändert.
Radius läuft auf und ab, er ist wütend ohne es zu bemerken.
Radius: Auch gegangen, nicht zu trauen, Spione, allesamt. (kichert) Los, aufstehen, im Bett nach
Keksen suchen, allem antworten was einen Autoritätsanspruch hat.
Er greift sich eine Seite vom Boden.
Radius: (schreibend und dabei laut lesend) „Sehr geehrte Abbruchsfirmen, heute habe ich die
Katze getötet, den fetten Wichser bei lebendigen Leib gehäutet, zugeschaut wie er noch
ein paar hundert Meter gerannt ist.“ (er lacht) Scheiße, vielleicht bin ich ja doch Poet?
(er zerreisst die Seite, das Licht im Raum wird ein bisschen stärker) In der Sonne liegen,
Simon und Garfunkel zwischen den Beinen. Siegfried und Roy wohl eher (kichert)
Er hebt einige Seiten auf, läuft aufgeregt hin und her, immer wieder Seiten aufhebend während er das folgende spricht. Jedes Mal wenn er eine Seite zerreisst wird das Licht stärker, weiß, sauber, keine Kerzen, wie ein Hangar oder ein Krankenhaus.
Radius: Mich um Kopf und Kragen arbeiten (zerreisst eine Seite) Hätte Yoga machen sollen, die
ganze zeit mit den Wangenknochen an den Fuß genäht anstatt mit den richtigen Kids rum-
zuhängen. (zerreisst eine Seite) auf Stufen sitzen die vor Langeweile ächzen sie nicht ich
Zum Herzstillstand jeden Mittwoch nach dem Töpfern alles mit allem keine Drachen (zer-
reisst eine Seite) Weißt du ich dachte wirklich du würdest mich mögen wie ich die ganze
Scheiße mache jede Nacht schwarzrotschwarzrotschwarzrotschwarzrotschwarzrot die
ganzen Fruchtfliegen (zerreisst eine Seite) Ich meine, fuck, schlecht wars nicht, grüne Wie-
sen Wolken in kleinen ordentlichen Notizbüchern aufschreiben Pfadfinder den ganzen
Felix-der-Hase-Rucksack bis zum Rand voll mit rohem Fleisch oder sowas (zerreisst eine Seite) Hab mir nie was gedacht sie hinter und vor mir oben und unten so magst du es doch
oder? hätte Feuer legen können Lederjacken tragen fuck ist dir klar was für ein Typ ich hätte sein können? Meine spiegellose Möglichkeit (zerreisst eine Seite) Hochleistungs-
kreislauf (zerreisst eine Seite) Anmut einer Geisha (zerreisst eine Seite) Atem und Lächeln
(zerreisst eine Seite) wenn nicht diese Scheißidee dieses Gefühl dieser Parasit stecken
geblieben wäre waren es die Nudeln? War es das Schwimmen? (zerreisst eine Seite) Also,
König, ich liebe dich, glücklich? (zerreisst eine Seite) Habs geliebt sie zu langweilen sie zu
enttäuschen das Licht wie nichts reflektiert wurde habs geliebt wie der einzig echte
Zauberer hier der einzige Wichser mit einer Lunge mit aller Macht vorgab nicht mehr als
nur Arrangement zu sein (zerreisst eine Seite) Hab selbst den Pillenschrank davon
überzeugt selbst Gott überzeugt selbst mich (zerreisst eine Seite) alles damit der König
lachen kann (zerreisst eine Seite) oder schmollen (zerreisst eine Seite) oder sabbern (zerreisst eine Seite) die ganze Scheiße die ich verpasst habe hätte soviel mehr sehen und sehen können sein können als Wiesen hätte es fühlen können (während der folgenden
Wörter zerreisst er zufällig, ohne System, Seiten) Sonnenaufgang Tau Glückssträhne Pfeil
trifft auf Fleisch Affe am Seil Retter Rohe Gewalt Fuß in eine unentdeckte Höhle setzen
Stahltüren Ganze Kuchen Eine Woche Rasierklingen Zungenkuss Ouijabrett Der Erste
Anzug Rauchgranate Kastration Handyaufladegerät Hardcore Planet Wachs Boston Hells
Angels Blumen Singend Superbowl Böse Stiefmutter Gartenparties Frischgemachte
Limonade Nicht Mehr Nach Nachschlag Fragen Zweitschlüssel Dampfend Heißer Tee
Kokosnüsse Wüstenrennen Motown Der Benzolring Nach einem Babysitter Schreien
Klemmbrett Faxnummer Talentsucher Beobachter Auktionär Eklige Lollies Ein Dreirad
Opfer Täter Hätte es sehen es sein es fühlen (zerreisst eine Seite, fängt an zu weinen) es
sehen es sein es fühlen (zerreisst eine Seite).
Er sinkt auf die Knie, sein Kopf auf den Boden vor ihm.
Das Licht ist inzwischen beinahe blendend.
Er weint.
Dunkel.


Sieben
Szenerie unverändert.
Radius kniet auf dem Boden, nur Boxershorts tragend. Er weint.
Radius: Ich liebe dich
Er kauert, wird so klein wie möglich, schaut hinauf
Radius: Ist dir das klar?
Er schaut nach unten, dann oben.
Radius: Ist es?
Er schaut nach unten, schluchzt.
Radius: Ich liebe dich.
Er schluchtzt.
Dunkel.
Ende.


Samstag, 5. Oktober 2013

scribble #24


I lift my head
much slower than these symbols emphasize
                                 a house
                                            a bed
                                                    a head
                                                             levelled

Heather says she still sleeps bad
knows Apostel V is still around
a gun in a closet
east
west
north south,
sees my grizzly fangs in the dark

T.





scribble #23

Everything colossal
If I grow a palm tree
palm tree
will you
there
I
be reluctant?
No?
Further fucking no?
Goatlike, a small primal token
A woren
heeled
stubborn
defense.

Keys, shiny, gory
are a phenomenon
best observed drunk.
DO YOU?
Do you
don't capitalize
do

Clothe it
Shine it
Dust (IT)

Dienstag, 25. Juni 2013

N.

  


 Cluster voiced:
"if we take sky as a limes
- unbreached non-est low on cash
- snuck off est, nonlinear
from zero possibility-
we - in that case you, broad preacher
lead quite a happy few
through wonder grooves,
blue gems, that whisper prayers to Urizen,
see late and foul atileery,
perfectly calibrated,
pride to see,
see villains, heroes
knee to knee
and ultimately face
-HA-agony
-you'd wish
-transparency
and forgery"
thus he finished his drink
                                                                                               and left to party.
 



host of hiking
snort, off the remote
an invocation, symetry
kin'n'corrupt
private investigation
broadspreed agency
fair hair
to non-noetic prices
child hands
in a rope, rush, a doomed container
loaded sees the moleblessed priest
his garden, site of an empiric battle
the horses overfeed with glues,
accustomed to hear love from a snicker,
the way the world goes,
orally,
chartered and frosted,
                                                                                            ship hosts the sea.

 

 
 Stockhausen, unsexed god
a road of emanations
sneak larvae
Wostok wonders
yet to speak
of all the churchs
of low and hi
of Westwerk
and of pounding
four four four
a giant ball
a crystal sphere
a lighthouse
missing all it's bulbs
a weeping, crazy
stampede dream
Geneva cycles me
red bricks of Roeckl
neat on neat
a warm
a pounding welcome
smile on me
diamond heat





Montag, 3. Juni 2013

Sneak






V.


Socks for my chickens
Christmas for bears
Kites and religion
City wellcared
Pose as a nark
in a spicy two-piece suit
coathanger dark
brood, brood
my infertile laughter
my hunchback in rage
They rented dog shit for their annuals
milehigh plastercrust leafletproof bishops
ordained to fuck up cattle and combust
How can the white slime sink so far?
Peaocks roaming in a pitch black ball hall
Shiny shoulders in a high fashion low point
Gunshots in a crying rural mirror
Strike, strike, strike
you've got your legislation
looks dirty
ashgrey seaweed dogbone
bleached nailed shut face
his wishes slightly
dimly showing
even to himself,
but that's the realm of myth
of forgery,
all acertained for,
with sigil and signed,
is a grey monument
opossed, crossed by red floral appeasement.
Klick
         kill
Ballon(ies)
Autocorso, spin the gears some slower
blue-shirt
        bull neck
                 ass crack
got a pill from a leather angel
tempted by a
musclesnake
gosh, so many singlemothers
dutch van leaving
kiss my ass
'cause I paid my
plastic, hellish
overpriced baguette
socalled sun in a
greyfucked plaster
linoleum'd be quite a treat.
Cloak and dagger
coathanger rocketfuel
Ach, die Hügel, Sissi
no burgers for the fat kids
like Nazis chasing off the Autohof
to bleachdried junkies, metal heads
hours to kill
ach Sissi, diese Hügel, ach so still.